Liebe Freunde,
die Verkehrszählungen sind gut und wichtig. Sie geben aber leider nur eine Momentaufnahme der Geschehnisse wieder. Der 21. März war ein Dienstag und ist somit als "Vorher-Termin" sicher legitim.
Der 20. Juni hingegen, ebenfalls ein Dienstag, war zur absoluten Hoch-Zeit der Verkehrskontrollen. 10 Tage vorher wurde das Durchfahrtsverbot ausgesprochen und am 20. Juni hat es sich dann auch optimal überall rumgesprochen. Mit diesen Voraussetzungen ergibt sich natürlich ein großer Unterschied und es entsteht der Eindruck, dass das Verbot Wirkung zeigt. Das macht sich gut auf dem Papier.
Wir haben jedoch die Befürchtung, dass von Anfang an speziell in der Nacht oft nicht kontrolliert wurde. Belegen können wir das leider nicht. In der jüngsten Vergangenheit wurden immer weniger Kontrollen festgestellt und viele Menschen haben den Eindruck, dass der Verkehr wieder zugenommen hat.
Um die Wirksamkeit des Durchfahrtsverbotes dauerhaft sicherzustellen, müssen die Kontrollen unbefristet und nahezu lückenlos weiter geführt werden. Navigationssysteme müssen aktualisiert werden und die Beschilderung an den Autobahnkreuzen muss zwingend mehrsprachig und gut sichtbar angepasst werden. Hier besteht noch dringender Handlungsbedarf.
Für diese und weitere Punkte werden wir uns in der nahen Zukunft einsetzen. Der Alltag in Lüdenscheid hat sich durch das Durchfahrtsverbot merklich verbessert. Jetzt müssen die dauerhaften Voraussetzungen geschaffen werden, dass das auch so bleibt.
In einem Schreiben der Staatskanzlei des Landes NRW von Februar dieses Jahres, das uns vorliegt, steht betreffend angedachter Maßnahmen zur Entlastung der Bürger wörtlich:
"Aus Sicht der Landesregierung muss der LKW-Transitverkehr zur Entlastung der Anwohner großräumig über die Autobahnen umgeleitet werden. Da derzeit eine Sperrung der A45 für den LKW-Verkehr zwischen Westhofen und Olpe nach Auskunft des Bundes
rechtlich nicht möglich ist, müssen aus Sicht des Landes alle Maßnahmen ergriffen werden, die dafür sorgen, dass mehr LKW-Fahrer die bestehende großräumige Umfahrung nutzen. Daher hat die Landesregierung bei der hierfür zuständigen Autobahn GmbH eine mehrsprachige Ausschilderung der weiträumigen Umfahrung erbeten, da offensichtlich viele Fahrzeugführer aus dem Ausland die Umleitungshinweise aufgrund fehlender Deutschkenntnisse nicht rechtzeitig zur Kenntnis nehmen.
Sollte die Stadt Lüdenscheid in eigener Zuständigkeit ein LKW-Fahrverbot auf der Umleitungsstrecke aussprechen, wird das Land zusätzliche Polizeikräfte zur Verfügung stellen, um ein solches Fahrverbot durch vermehrte Kontrollen auch durchsetzen zu können. Auf unsere Bitte hat zudem das Bundesamt für Logistik und Mobilität zwischenzeitlich zugesagt, die wirksame Durchsetzung eines Durchfahrtsverbots für LKW durch erhöhte Kontrollpräsenz und flankierende Kontrollmaßnahmen zu unterstützen."
Die Voraussetzungen für dauerhafte Kontrollen sind also aus unserer Sicht mit dieser Zusage gegeben. Jetzt muss sichergestellt werden, daß die Kontrollen auch dauerhaft umgesetzt werden, damit die ermittelkten Zahlen keine Momentaufnahme bleiben und sich das Leben in Lüdenscheid dauerhaft normalisiert
Euer
Heiko Schürfeld
Sprecher der Bürgerinitiative A45 Lüdenscheid